Hilde

Wann

15. März 2026    
11:30
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Wo

BlueNote
E.M.Remarque-Ring 16, 49074 Osnabrück

Eine große Stärke von hilde besteht darin, völlig unerwartete, manchmal geradezu tollkühne Scharniere zwischen abstrakter Klangfindung und traditioneller Anmut zu finden. Diese seltene Gabe offenbart sich vor allem in ihren Live-Konzerten. Für ihr neues Album “Tide” hat die Band bewusst die Entscheidung getroffen, dieses Verhältnis ein erhebliches Stück in Richtung experimentelle Sinnlichkeit zu verschieben. Von wem welcher spielerische Impuls, welche Klangfarbe, Komposition oder spontane Idee kommt, spielt kaum eine Rolle. Vier Musikerinnen wachsen zu einer Person zusammen, zu hilde, einem Individuum mit vier Köpfen und acht Armen, das uns auf „Tide“ mit massiver Sanftheit gegenüber tritt.
„Wir mögen schöne Sachen“, ruft hilde unisono aus. Improvisation ist für sie ein Ausdruck von Freiheit, der nichts ausschließt und alles zulässt. Was an sich wie eine Selbstverständlichkeit klingt, ist das – wie uns 60 Jahre frei improvisierter Musik ernüchternd vor Augen führen – ganz und gar nicht. Schöne Sounds, Wohlklang und einprägsame Liedstrukturen sind auf „Tide“ keine peinlichen Ausrutscher, sondern überaus gewollt. Der Grundstein für diese intuitive Geschlossenheit liegt viel tiefer als das viel zitierte gegenseitige Vertrauen innerhalb einer Band. Er beruht auf einer in dieser Unverbrüchlichkeit selten gelebten wohlwollenden Verlässlichkeit, welche jede der vier Musikerinnen ein Gefühl der Sicherheit gibt, die sie braucht, um als hilde zum Äußersten gehen zu können und immer das Innerste zu erreichen – und umgekehrt.

(Text: Wolf Kampmann)

 

Das vielseitige Quartett verbindet die raffinierten Arrangements der Kammermusik mit den eleganten Melodien des Kunstliedes und den improvisatorischen Exkursen des Free Jazz. Auf dem jüngsten Album „Tide“ bildet der ausdrucksstarke, präzise Gesang von Marie Daniels das Gravitationszentrum der sich stetig wandelnden Arrangements von Cellistin Emily Wittbrodt, Violinistin Julia Brüssel und Posaunistin Maria Trautmann – er wird von ihnen wieder und wieder ins Zentrum gerückt, verstärkt oder doch unter der Musik begraben.

Ähnlich wie das Schaffen einer stetig wachsenden Anzahl von zeitgenössischen Improvisationsmusiker*innen lässt sich auch die herausragende Musik von hilde nicht einem bestimmten Genre zuordnen. Seine lässige Flexibilität ebenso wie seine Hingabe an die Geschichte und Grundlagen jedes der von ihm aufgegriffenen Stile machen das Quartett allerdings absolut einzigartig. Während eines einzelnen Auftritts erwecken hilde den Eindruck, mehrere Bands würden gleichzeitig auf der Bühne stehen. Die beeindruckende musikalische Bandbreite der Gruppe entspringt allerdings nur in zweiter Instanz einer gewissen Anpassungsgabe, vielmehr lässt sie sich auf eine einzige ästhetische Quelle zurückführen: Die Mitglieder des Quartetts haben sich dem Ziel verschrieben, anspruchsvolle, stringente Musik zu machen – ganz egal, in welcher Form.

Line-up

Julia BrüsselVioline
Marie DanielsStimme
Maria TrautmannPosaune
Emily WittbrodtVioloncello

Das Quartett Hilde, gegründet im Ruhrgebiet, verbindet melancholische Songs mit freier Improvisation

Tide“ – so heißt das aktuelle Album der Improvisationsband hilde, mit dem die Musikerinnen in diesem Jahr in NRW auf Tour gehen. Benannt nach einem Song, der den vier Bandmitgliedern besonders wichtig ist. Er ist im Studio als freie Improvisation entstanden und damit charakteristisch für ihre Musik. 2016 haben sich Julia Brüssel (Violine), Marie Daniels (Gesang), Maria Trautmann (Posaune) und Emily Wittbrodt (Cello) als Mitglieder der Musikgruppe „The Dorf“ kennenlernt, seit 2018 improvisieren sie gemeinsam. Wie eine Improvisationsband ein Album entwickelt und was das Besondere an ihrem Zusammenspiel ist – darüber haben wir mit der Band gesprochen.

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